Spicheren 1870 - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Spicheren 1870

Chronik 3 > Kriege
Das Gefecht auf den Spicherer Höhen 1870
Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871 hatte Widdershausen nur einen Gefallenen zu beklagen.
Es war der Füsilier Friedrich Wagner (2.2.1845-6.8.1870) aus Widdershausen, er gehörte dem Niederrheinischen Füsilier-Regiment 39 an und wurde schon im ersten Gefecht auf den Höhen bei Spicheren (bei Saarbrücken) durch einen Schuß in den Hals am 6.8.1870 getötet.
Friedrich Wagner war der Sohn des Tagelöhners und Feldhüters Johann Georg Wagner (21.12.1790-19.3.1845) und Anna Sabina Wagner geb. Schneider (21.9.1805-16.11.1864), sie wohnten in der Brückengasse 16 in Widdershausen nahe der Werra. Das Haus mit der Nr. 16 existiert auf einem Katasterblatt 5 und 6 aus dem Jahre 1850 schon nicht mehr, hier finden wir heute einen Garten mit Garagen zwischen der Familie Mötzing und Trieschmann.
Die erste Phase des Krieges bis zur Schlacht bei Sedan am 1. und 2. September 1870
Französische und Deutsche Stellungen bei Spicheren gegen 18 Uhr am 6. August 1870
Das 2. französische Korps unter General Frossard hatte sich auf die Höhen von Spichern und unterhalb davon um die Dörfer Stieringen und Schöneck, südlich von Saarbrücken, zurückgezogen und die natürliche Verteidigungsfähigkeit durch Schützengräben und Batterieeinschnitte erhöht. Der festungsartige Rote Berg und das massive Dorf Stieringen-Wendel waren vortreffliche, kaum angreifbare Stützpunkte der Stellung.
Französische Artillerie bedrohte aber von den Bergen um Spichern aus alle Bewegungen zwischen Saarbrücken und den französischen Stellungen. General Kameke erteilte seiner 14. Division den Befehl zum Angriff. Das 39. und das 74. Regiment, beide unter dem Kommando der 27. Infanterie-Brigade des preußischen Generalmajors Bruno von François, zogen die Metzer Straße entlang und stießen am späten Vormittag bei großer Hitze an der Goldenen Bremm und bei Schöneck auf den erbitterten Widerstand französischer Truppen. Am frühen Nachmittag versuchten die Preußen unter großen Verlusten, den Roten Berg zu erstürmen, wobei v. François durch mehrere Kugeln getroffen und tödlich verletzt wurde. Ein kleiner Teil des Berges konnte besetzt werden; französische Gegenangriffe drohten die Preußen wieder vom Roten Berg zu vertreiben. Einige unter schweren Verlusten an Soldaten und Zugpferden auf den Berg geschaffte Geschütze der Brandenburgischen 5. Division halfen, die Lage zu stabilisieren. Der Kommandierende General des III. Armee-Korps General von Alvensleben hatte den Hilferuf von General Kameke erhalten und beschleunigte den Vormarsch. Durch den Geschützdonner alarmiert, beschleunigte auch die 13. Division ihren Vormarsch um den Forbacher Wald und griff ab 15.00 Uhr in die Schlacht ein, die sich bald zu Gunsten der Preußen wendete. Der Sieg der Preußen war unvorhergesehen: Moltke und die Heeresleitung waren noch in Mainz, kannten nicht die französischen Stellungen und hatten noch keinen Angriffsbefehl gegeben. Das eigenmächtige Handeln von Teilen der Armee Steinmetz wurde durch diesen später gedeckt. Es war ein Risiko, einen Feind von unbekannter Truppenstärke und in starken Stellungen anzugreifen; der Angriff hätte in einer Niederlage enden können. Die Preußen, die schwere Verluste erlitten hatten, organisierten den Abtransport von Toten und Verwundeten nach Saarbrücken, da die Feldlazarette noch nicht eingetroffen waren.
Auch das Füsilier Regiment 39 erlitt auf den Spicherer Höhen am Roten Berg sehr große Verluste
Die preußische Artillerie hatte große Mühe, die steilen Hänge zu den Spicheren Höhen zu erklimmen
Das Ver­sa­gen der Füh­rung auf bei­den Sei­ten wur­de um­ge­deu­tet in deut­schen Hel­den­mut, die für das Kai­ser­reich so cha­rak­te­ris­ti­sche Hoch­schät­zung des Mi­li­tärs da­mit zemen­tiert. Ei­nen bis an die Zäh­ne be­waff­ne­ten Feind ha­be man, so die Hel­den­er­zäh­lung von Spi­chern, dank un­er­schöpf­li­cher Tap­fer­keit aus sei­ner Stel­lung her­aus­ge­worfen.
Titelzeile der Verlustliste Nr. 17 aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870 mit dem Füsilier Regiment 39
Verlustliste Nr. 17 aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870 mit dem Eintrag über Friedrich Wagner aus Widdershausen, er gehörte dem Füsilier Regiment 39 an
Carl Röchlings (1855-1920) Zeichnung von 1890 zeigt die Erstürmung des Roten Berges (Spicherer Berg) am 6. August 1870.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Spichern
Deutsch-Französischer Krieg, 1870-1871, Verlustliste Nr. 17, Seite 105, Niederheinisches Füsilier-Regiment Nr. 39
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