Landkarte 1575 - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Landkarte 1575

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Karte der hessisch-thüringischen Grenze von 1575

Quelle: Farbiges Landschaftsbild, Staatsarchiv Marburg, Karten PII Nummer 11.319

Ein besonders verwickeltes Bild bietet heute noch der Verlauf der hessisch-thüringischen Grenze im Werratal zwischen Vacha und Witzenhausen. Sie wird nur an einigen Stellen vom Fluß selbst gebildet, aber mehrfach vom ihm durchschnitten. Die komplizierte Linienführung ist das Ergebnis langwieriger Verhandlungen, von denen seit etwa 1530 Berge von Akten erwachsen sind und wo es immer wieder um den Ausgleich von Ansprüchen auf Waldgerechtsame, Huterechte, Jagd- und Fischereirechte und ähnliches geht.

Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts sind den Grenzakten häufiger Skizzen oder auch ausgeführte Zeichnungen des strittigen Gebiets zur Veranschaulichung der Situation beigefügt worden. Von der Gegend um Heringen, Widdershausen, Hönebach und Berka, wo die Grenze mit dem weit ins Hessische hineinreichenden und in einem doppelten Entenschnabel auslaufenden thüringischen Gebietsstreifen einen besonders grotesken Verlauf nimmt, gibt es schon bis 1600 fast ein Dutzend Blätter, zum Teil rohe Federskizzen, zum Teil aber auch farbige Landschaftsbilder, wie das unten gezeigte. In mehreren Verträgen zwischen Kurhessen und dem Großherzogtum Sachsen-Weimar 1816, 1817 und abschließend 1834 wurde der genaue Verlauf der Grenze bestimmt und in den folgenden Jahren vermessen. Von da an lag die Linienführung fest, sie blieb auch in den folgenden Jahrzehnten unverändert. Nach 1945 wurde sie zur Zonengrenze und dann zur Staatsgrenze West der DDR. Bei den Verhandlungen über die Ausführung des Grundlagenvertrages wurde zum letzten Male der Staatsvertrag von 1834 von der deutsch-deutschen Grenzkommission benutzt. Die heutige Grenzziehung konserviert den Zustand, der sich am Ende des 16. Jahrhunderts herausgebildet hatte.
Farbiges Landschaftsbild des Werratales bei Berka und Dankmarshausen aus dem Jahre1575
Die Karte ist als farbiges Landschaftsbild gestaltet, die den dargestellten Raum aus der Vogelperspektive wiedergibt. Der Blick geht von den Höhen auf dem re. Ufer der Werra nach Westen. Im Vordergrund liegt der thüringische Ort Berka, am re. Bildrand die Stadt Gerstungen und darüber die Burg Brandenfels. Abgebildet sind die sächsischen Dörfer Dankmarshausen („Demmershausen“) und Großensee im li. Mittelgrund, Untersuhl im re. Mittelgrund und zum Hintergrund zu die Exklave Süß. Auf hessischer Seite (von links nach rechts) sind Kleinensee, Hönebach, Bosserode, Obersuhl, Bernsdorf und Richelsdorf dargestellt, zu erkennen ist auch noch im linken Hintergrund die Burg Wildeck und am linken Bildrand der Seulingssee.
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