Landkarte 1761 - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Landkarte 1761

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Landgrafschaft Hessen-Kassel von Tobias Conrad Lotter
von 1761

"Le Landgraviat de Hesse-Cassel meridional et septentr[ional] avec une partie du Landgraviat de Hesse-Darmstat et de la Vetteravie" [LANDGRAFSCHAFT HESSEN-KASSEL, mit angrenzenden Gebieten Oberhessen (Hessen-Darmstadt) und der Wetterau; Kriegsschauplatz Siebenjähriger Krieg; Abschnitt Wetzlar - Werra, Lippstadt - Nidda. Tobias Conrad Lotter (Verfasser). Carlet de la Roziére (Dragonerhauptmann und Adjutant von Marschall Broglie, Verfasser der Vorläuferkarte und Auftraggeber). Stiche, handkoloriert (Territorialgrenzen mehrfarbig, Städte rot, Truppenteile z. T. violett und gelb, Windrose blau-rot). 1 : 140.000. Augsburg. Verschieden gefaltet, ca. 53 x 50 cm (58 x 70 cm); thematisch-topographische Karten mit Einzeichnungen des Straßennetzes und des Feldzuges von 1759/60; Großkarte oder vierteiliger Kartensatz; Militärkarte (Kopie der Landkarte des Landgrafen von Hessen-Kassel). Bem.: Maßstab in deutschen und hessischen (Kasseler?) Meilen; Gradeinteilung am Rand; Titel und Legende mit allegorischer Umrahmung (Titel: Muschelornament mit Kriegswerkzeug; Legende: Blattornament); Einzeichnungen von Festungen in alter und neuer (Vauban) Bauweise und von Holz- und Steinbrücken; Bezeichnung der Truppenteile bzw. französischen Armeen mit Buchstaben A-D.
Widdershausen (Wittertzhaus) auf der Landkarte des Tobias Conrad Lotter von 1761 - Ausschnitt
Lotter, Sohn eines Augsburger Bäckers und Stadtgardisten, arbeitete spätestens seit 1740, dem Jahr seiner Heirat mit der ältesten Tochter Matthäus Seutters in dessen Werkstatt als Landkartenstecher und wurde dessen produktivster Mitarbeiter. Weitgehend in Eigenverantwortung (aber noch unter Seutter) schuf Lotter den ‘Atlas Minor‘ dessen Entstehung in die Jahre zwischen 1740 und 1744 fiel. Lotters Atlas (Atlas minor. Praecipua orbis terrarum imperia, regna et provincias, Germania potissimum tabelli 80 exactae delineatis sistens usui militiae ducum ac peregrinantium maxime accommodatus opera) besteht aus den 63 – größtenteils von ihm gestochenen – Karten aus Seutters Atlas Minor, bei denen er seinen Namen im unteren Rand als Verlegeradresse eingefügt hatte, und 16 von Lotter neu geschaffenen Karten.
Nach dem Tode von Seutter (1757) führte dessen Sohn Albrecht Karl (1722–1762) die Firma alleine weiter. Als auch er wenige Jahre später starb, wurde der Verlagsbestand jeweils etwa zur Hälfte von Tobias Conrad Lotter und dem ebenfalls nahe verwandten Kunstverleger Johann Michael Probst der Ältere (1727–1776) erworben. Beide entfernten den Namen Seutters vom Großteil der Originalplatten und ersetzten ihn durch ihren eigenen. Mit Unterstützung durch seine Söhne Matthäus Albrecht (1741–1810), Georg Friedrich (1744–1801) und Gustav Conrad (1746–1776) gelang es Tobias Conrad Lotter an den wirtschaftlichen Erfolg und das fachliche Renommee seines Schwiegervaters anzuknüpfen. Unter Leitung der beiden ältesten Söhne begann jedoch der allmähliche Niedergang des Unternehmens. Nach Matthäus Albrechts Tod (1810) versank es unter dessen Söhnen Gabriel (1776-1857) und Georg Friedrich (1787-1864) schließlich in Bedeutungslosigkeit bis es Mitte des 19. Jahrhunderts gänzlich erlosch. Das Verlagserbe von Tobias Conrad Lotters früh verstorbenem Sohn Gustav Conrad wurde 1789 vom Augsburger Kunstverleger Johann Martin Will und dessen Schwiegersohn Johann Walch erworben, der damit den Grundstein für seinen eigenen aufstrebenden Landkartenverlag legte.
Landkarte der Landgrafschaft Hessen-Kassel des Tobias Conrad Lotter von 1761 - Gesamtansicht
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